Botschafter Dr. Paul R. Seger © Keystone
Sehr geehrter Herr Mendl,
Sehr geehrter Herr Toniolo,
Liebe Freunde der Mendl Festspiele Zeitz,
Ich beglückwünsche die beiden Organisatoren zu ihrer Initiative, an diesem geschichtsträchtigen Ort Zeitz eine musikalische Literaturreise zu veranstalten. Herzstück des Programms, das die persönliche Handschrift Michael Mendls trägt, ist die Idee, einen Dialog zwischen den Autoren zu entfachen, was ich sehr reizvoll finde.
Dass -neben Beat Toniolo- mit Robert Walser und Max Frisch auch zwei Schweizer Literaten ihren künstlerischen Anteil an dieser ersten Ausgabe der Festspiele haben, freut mich besonders. Beide hatten enge Verbindungen zur deutschen Künstlerszene, beide haben einige Jahre in Berlin gelebt. Max Frisch war als Wahlberliner u.a. mit Bertold Brecht, Günter Grass und Uwe Johnson befreundet. Robert Walser wurde durch seinen Bruder Karl in die Kunst- und Literaturszene Berlins eingeführt und hat in dieser Zeit drei Romane und über hundert Prosastücke veröffentlicht.
Es ist erfreulich, dass das Zeitzer Kulturleben in jüngster Zeit neue Impulse erhält. Wenn Schweizer Künstler dazu ihren Beitrag leisten können und als Paten diesem Aufschwung beistehen dürfen, ist das vielleicht eine der schönsten Formen von Kulturdiplomatie. Ich kann mir vorstellen, dass es für den Architekten Frisch und den Flaneur Walser inspirierend wäre, heute den historischen Spuren von Zeitz zu folgen und diese Impulse aufzunehmen.
Mein Dank gilt Michael Mendl und Beat Toniolo für ihre künstlerische Auswahl und für ihr grosses Engagement. Ich wünsche Ihnen und den Gästen einen erfolgreichen Festspielauftakt, auf den hoffentlich noch viele weitere Ausgaben folgen werden.
Dr. Paul R. Seger
Schweizerischer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland
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